Skip to main content
Ad
Workation bei Deutschen immer beliebter
© Martinan - AdobeStock

ADAC-Studie: Workation bei Deutschen immer beliebter

Homeoffice gehört seit den Corona-Zeiten zum Berufsalltag in Deutschland. Auch das Konzept Workation – also Arbeiten in einem Ferienort statt am Standort des Arbeitgebers oder zu Hause – hat laut der aktuellen ADAC Tourismusstudie Potenzial, Einzug in den Arbeitsalltag zu halten. Betrachtet man die Gruppe der Berufstätigen, bei denen Workation prinzipiell möglich wäre, so zeigen zwei Drittel Interesse. Knapp jeder Zehnte aus der Gruppe nutzt diese Möglichkeit bereits oder hat dafür die konkrete Zusage des Arbeitgebers. Gemäß den Ergebnissen der Studie könnte Workation auch in Deutschland ein Trend werden, der zwar wohl nicht die breite Masse erreichen wird, aber zur Steigerung der Attraktivität eines Arbeitgebers beitragen könnte.

Großes Interesse an einer Workation

Workation bei Deutschen immer beliebter

Wenn die Art des Arbeitsplatzes Workation zulässt, dann besteht überwiegend großes Interesse seitens der Berufstätigen. Zwei Drittel zeigen sich an Workation (stark) interessiert. Sie sehen Workation als eine besondere Form der Work-Life-Balance. Knapp jeder Zehnte nutzt Workation bereits oder hat die Zusage, das auf Wunsch tun zu können. Dabei geben Arbeitgebende teilweise Einschränkungen vor, zum Beispiel die Anzahl an Workation-Tagen oder den Arbeitsort (häufig beschränkt auf Deutschland). Teilweise wird Workation aber auch ohne definierte Absprachen ermöglicht.

Workation bei Deutschen immer beliebter

Ein besonders hohes Potenzial für Workation zeigt sich tendenziell in den Berufsfeldern Organisation/Projektmanagement, IT/Telekommunikation sowie Beratung.

2022 entwickelt sich das Reiseverhalten wieder in Richtung Vorkrisenniveau: 68 Prozent der Deutschen haben eine Urlaubsreise unternommen (nach 51 Prozent 2020 und 61 Prozent 2021). Auch die Zahlen der Kurz- und längeren Reisen sowie der Übernachtungen erreichen weitestgehend wieder die Werte von 2019.

Auslandsreisen nehmen wieder zu

Der Anteil der Auslandsreisen steigt zwar 2022 wieder an (43 Prozent in Europa, 12 außerhalb Europas). Aber Deutschland als Urlaubsziel profitiert auch nach dem Wegfall der meisten Einschränkungen noch vom Zuwachs in Corona-Zeiten. Es bleibt mit einem Anteil von 45 Prozent rund 10 Prozentpunkte über dem Vorkrisenniveau.

Europa ist beliebteste Urlaubsdestination

Zudem sprechen die Daten der Studie dafür, dass sich dieser Effekt (auch bei neuen Krisen) nachhaltig einstellen könnte: 42 Prozent der Befragten geben an, dass Urlaub in Deutschland angesichts der aktuellen Herausforderungen weiter an Bedeutung gewinnt. 32 Prozent haben Deutschland als Urlaubsziel während der Pandemie schätzen gelernt und möchten auch künftig dort Urlaub machen.

Pauschalreisen belebter als vor Coronapandemie

Es werden wieder häufiger Pauschalreisen für den Haupturlaub unternommen (27 Prozent 2022 gegenüber 19 Prozent 2020). In der Pandemie gewannen Individualreisen an Beliebtheit, der Trend scheint sich fortzusetzen: Diese Reiseform macht mit 71 Prozent nach wie vor den Löwenanteil aus und bleibt über Vorkrisenniveau (2019: 65 Prozent). Die Anteile der Urlaubsarten pendeln sich auf die Werte früherer Jahre ein, Badeurlaub ist mit 33 Prozent nach wie vor am beliebtesten.

Knapp zwei Drittel der Deutschen planen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Urlaubsreise im Jahr 2023. Die Krisenjahre haben Reisen wieder zu etwas Besonderem gemacht: Jeder Dritte geht davon aus, dass sich sein Urlaubsbedürfnis gegenüber dem Vorjahr noch weiter steigern wird.

Die Krisen der letzten Jahre haben aber auch den Wunsch nach Sicherheit auf Reisen verstärkt: Bei den Entscheidungsfaktoren für eine Buchung ist allen voran eine unkomplizierte und störungsfreie An- und Abreise für 71 Prozent der Befragten sehr wichtig. Die Einhaltung von Hygienestandards und flexible Stornierungsmöglichkeiten sind für rund 55 Prozent entscheidend. Auch die politische Stabilität am Urlaubsort – etwa demokratische Standards und Distanz zu Konfliktherden – hat für jeden Zweiten eine hohe Bedeutung.

Planungssicherheit ist am wichtigsten

Sicherheitsmotive sind wichtige Entscheidungstreiber beim Buchen des Haupturlaubs. Allen voran ist die „Garantie“ für eine unkomplizierte An- und Abreise für 71 Prozent der Befragten wichtig – das könnte ein Effekt der Erfahrungen mit dem Flugchaos im Sommer 2022 sein.

Kosten- und Qualitätsfaktoren (zum Beispiel günstiges Reisen oder überdurchschnittliche Qualität beim Service) sind für etwa 45 bis 50 Prozent der Reisenden wichtig, rangieren aber hinter den Sicherheitsaspekten.

Angesichts des hohen Stellenwerts einer störungsfreien An- und Abreise, die in Zeiten von Flugchaos, Bahnverspätungen und Urlaubsstaus bei kaum einem Verkehrsmittel gesichert ist, erweisen sich laut ADAC Studie flexible Buchungs- und Stornierungsmöglichkeiten und verlässliche aktuelle Reiseinformationen als besonders wichtig.

Natur am Urlaubsort wichtig

Eine intakte Natur vor Ort ist laut ADAC Studie einer der wichtigsten Buchungsfaktoren: Für 60 Prozent der Befragten gilt dies. Auf den letzten Plätzen der Entscheidungskriterien für eine Buchung rangieren jedoch bislang Eigenschaften wie der CO₂-Fußabdruck der Reise, soziale Nachhaltigkeit (z.B. faire Arbeitsbedingungen), ökonomische Nachhaltigkeit (beispielsweise, dass es sich bei der Urlaubsunterkunft nicht um ein Spekulationsobjekt handelt) oder das Angebot von nachhaltigen Lebensmitteln in der Unterkunft.

Ebenso scheint die Bereitschaft, einen moderaten Aufpreis für nachhaltige Zusatzleistungen zu zahlen, gering ausgeprägt – vorsichtig geschätzt, würden dies lediglich fünf bis zehn Prozent der Befragten tun.

Nachhaltigkeit wird von den Reisenden zwar gewünscht und geschätzt, ist aber laut Studie kein Treiber im Buchungsverhalten. Die nachhaltige Entwicklung des Angebots werde deshalb in absehbarer Zeit nicht über eine breite Nachfrage gesteuert.

Doch der Anteil derjenigen, die sich einschränken müssen, ist erheblich gewachsen. Waren es 2020 nur elf Prozent, die mit weniger Reisebudget für das Folgejahr rechneten, so sind es in der aktuellen Studie 24 Prozent. Sie wollen an erster Stelle an Komfort und Reisedauer sparen. Ein Drittel der Betroffenen geht sogar davon aus, aus finanziellen Gründen 2023 auf eine Reise verzichten oder zu Hause bleiben zu müssen.

Zur Studie:

Das Reiseverhalten der Deutschen normalisiert sich wieder, aber drei Krisenjahre haben Spuren hinterlassen – so lautet das Fazit der ADAC Tourismusstudie 2023, für die bundesweit über 5.000 Personen ab 18 Jahren im Dezember 2022 in Online-Interviews befragt wurden. Die Untersuchung, angesichts der abklingenden Pandemie und neuer globaler Krisen, folgt auf eine Befragung Ende 2020 vor dem Hintergrund der Corona-Maßnahmen.

Wie eine Workation rechtssicher gelingt

Workation bei Deutschen immer beliebter

Neben Homeoffice im Ausland hat sich inzwischen auch die sogenannte Workation etabliert. Immer mehr Unternehmen wollen es ihren Mitarbeitenden ermöglichen, problemlos im Ausland für sie zu arbeiten – beispielsweise im Anschluss oder in Verbindung mit einem Urlaubsaufenthalt. Doch was gut gemeint ist, hat auch seine rechtlichen Tücken.

Sorgfältige Vorbereitung durch das Personalmanagement ist wichtig, gerade weil es sich bei Workation um eine neue Arbeitsform handelt, deren rechtliche Beurteilung sich erst noch entwickeln muss.

Doch schon jetzt ist klar: Workation ist nicht gleich Workation. Je nach Dauer, Ort und Art der Tätigkeit gibt es unterschiedlichen Anspruch an das Personalmanagement. Einige Beispiel-Konstellationen stellt Auslandsexperte  Omer Dotou in diesem Video vor.