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US-Universitäten
© Rawf8 - AdobeStock

US-Universitäten verlieren in China an Attraktivität

Immer weniger junge Chinesinnen und Chinesen wollen an US-Universitäten studieren. Das geht aus einer Umfrage unter 8.610 chinesischen Studierenden hervor, die potenziell im Ausland studieren wollen. Die Umfrage hat der in Peking ansässige private Bildungsdienstleister New Oriental Education and Technology Group organisiert. Die Forscher haben ermittelt, dass das Interesse an Studien in den USA im Reich der Mitte seit 2015 stetig zurückgegangen ist, während es im selben Zeitraum für das Vereinigte Königreich, Hongkong und Singapur zugenommen hat.

Dreimal höhere Studiengebühren als für Einheimische an US-Universitäten

Das könnte die Wirtschaft der USA treffen, denn ausländische Studierende, von denen die meisten keinen Anspruch auf finanzielle Unterstützung des Staates haben, zahlen bis zu dreimal höhere Studiengebühren als staatliche Studierende an öffentlichen Universitäten, wodurch die Kosten für Hochschuleinrichtungen effektiv subventioniert werden. Ökonominnen und Ökonomen sagen, dass die Studiengebühren chinesischer Studierende in Graduiertenprogrammen den Universitäten auch helfen, andere Kosten zu finanzieren. „Es gibt viele auf Master-Ebene, die auf die Einnahmen aus China angewiesen sind“, sagt Nikolai Roussanov, Wirtschaftsprofessor an der University of Pennsylvania.

35 Prozent aller internationalen Studierenden, die im akademischen Jahr 2019/20 in den USA studiert haben, waren Chines*innen. Sie trugen laut dem Institute of International Education, das sich auf den Studentenaustausch spezialisiert hat, 15,9 Milliarden Dollar zur Finanzierung der US-Hochschulen bei. 2015 wollten noch 51 Prozent der jungen Chines*innen, die es an ausländische Hochschulen zog, in den USA studieren. In diesem Jahr waren es nur noch 30 Prozent. Der Anteil der jungen Leute, die es nach Großbritannien zieht, stieg in dieser Zeit auf das Doppelte.

Anti-China-Stimmung schreckt ab

Ein Grund für den Rückgang sind die antichinesischen Einwanderungsbestimmungen, die US-Expräsident Donald Trump in seiner Amtszeit erlassen hat, und die strikte chinesische COVID-Lockdown-Politik. Darüber hinaus berichten chinesische Studenten, dass sie sich von der großen militärischen Macht der USA, den dortigen hohen Corona-Todesraten und dem zunehmenden antiasiatischen Rassismus in den USA abgeschreckt fühlen, vermuten Sha Hua, Karen Hao und Melissa Korn vom „Wall Street Journal“, das die Untersuchung veröffentlicht hat.

In London ist es für Auslandsstudierende am besten 

Studierenden auf der Suche nach Auslandserfahrung sollten sich London ganz oben auf ihre Liste setzen. Denn laut Quacquarelli Symonds (QS) Ranking der besten Städte für Studierende aus dem Ausland, ist die Hauptstadt des Vereinigten Königreich mit der Maximalpunktzahl von 100 mehr als geeignet für ein Auslandssemester. Als Heimat prestigeträchtiger Universitäten, wie dem UCL (University College London), dem Imperial College London und dem King’s College London, ist London seit Jahren bei Studenten sehr beliebt.

Unter die Top 8 der besten Städte für ein Auslandsstudium schaffen es 2022 mit München und Berlin auch zwei deutsche Städte. München ist mit einem Score von 97,4 sogar die zweitplatzierte Metropole hinter London. Berlin (95,9) belegt Platz fünf hinter Seoul und Tokio (jeweils 96,1). Melbourne (95,5), Zürich (94,9) und Sydney (94,3) komplettieren die Liste.

Für die Rangliste wurden Städte weltweit auf einer Skala von 0 bis 100 nach den Kriterien Studierendenmix und –sicht, Begehrtheit, Arbeitgeberaktivität, Bezahlbarkeit und dem QS Universitäts-Ranking bewertet.

Videotipp: So viele US-Universitäten sind unter den besten Hochschulen der Welt