Unterstützung bei Auslandsentsendung: Was Geldvergeudung ist
Probleme innerhalb der Familie sind nach wie vor einer der wichtigsten Gründe dafür, dass Auslandsentsendungen scheitern. Um genau zu sein in 61 Prozent der Fälle, sagt der Cartus Mobility Report 2014. Ein überraschendes Ergebnis, werden doch gerade Familien mittlerweile von den entsendenden Unternehmen zum Teil sehr intensiv auf den bevorstehenden Auslandsaufenthalt vorbereitet.
Laut Brookfield Global Mobility Trend Survey 2014 nehmen dabei Sprachkurse die absolute Spitzenposition ein, etwas mehr als die Hälfte der Arbeitgeber unterstützt seine Familien immerhin mit interkulturellen Trainings, jedes dritte Unternehmen sponsert die Jobsuche der mitreisenden Partner im Gastland.
Wie kann es also trotz dieser umfangreichen Maßnahmen zur Unterstützung sein, dass nach wie vor überproportional viele Familienentsendungen frühzeitig abgebrochen werden und deutschen Unternehmen jedes Jahr nicht nur Millionen von Euro kosten, sondern darüber hinaus häufig auch zu starker Fluktuation von zurückgekehrten Fach- und Führungskräften führen?
Mehr als zwei Drittel aller mitreisenden Partner mit Unterstützung durch Unternehmen unzufrieden
In einer aktuellen Studie erhebt die anerkannte Entsendungsexpertin Ph.D. Yvonne McNulty erstmalig qualitative Daten über die Zufriedenheit der mitreisenden Partner im Gastland. Ihre Ergebnisse zeigen, dass einige der Maßnahmen, die bei Personalverantwortlichen am beliebtesten sind, von den Angehörigen als kaum relevant für eine erfolgreiche Eingewöhnung der Familie im Gastland eingestuft werden.
1. Vorbereitende Maßnahmen wie interkulturelle Trainings oder Sprachunterricht halten zwar 71 Prozent der Angehörigen für wichtig. Ganze 85 Prozent der Befragten erachten diese jedoch nur dann als sinnvoll, wenn sie nicht nur zur Vorbereitung, sondern auch später während des Aufenthaltes im Gastland stattfinden. Eine kontinuierliche Begleitung ist bis dato jedoch leider eher die große Ausnahme als eine gängige Praxis.
2. Was ihre berufliche Zukunftsplanung angeht, empfinden 76 Prozent der mitreisenden Partner eine Unterstützung durch das entsendende Unternehmen grundsätzlich als wünschenswert. Überraschend ist jedoch, dass davon nur knapp die Hälfte eine finanzielle Hilfe für das Aufnehmen einer bezahlten oder ehrenamtlichen Tätigkeit favorisiert. Dies scheint – obwohl es zu den Standardangeboten vieler Firmen zählt – für die Zufriedenheit der Familien im Gastland nur eine untergeordnete Rolle zu spielen.
3. Nach Meinung von 90 Prozent der Befragten würde ein ganzheitliches Coaching- oder Mentoren-Programm einen sehr positiven Einfluss auf die erfolgreiche Eingewöhnung der Familie haben. Betrachtet man jedoch die gängigen Unterstützungsmaßnahmen, taucht gerade das in der derzeitigen Unternehmenspraxis kaum auf. Stattdessen werden in vielen Mobility Centern einzelne Leistungen von verschiedenen Anbietern scheinbar wahllos miteinander kombiniert.
Ganzheitliches Unterstützungskonzept für größeren Entsendungserfolg
Die Ergebnisse geben Arbeitgebern und Expatriates Klarheit: Gerade einmal 29 Prozent der Befragten beurteilen den Support durch das entsendende Unternehmen abschließend als gut oder sehr gut. McNulty’s Studie beweist auch, dass ein kontinuierliches, ganzheitliches und nachhaltiges Unterstützungskonzept zur langfristigen Zufriedenheit im Gastland beiträgt. Und je zufriedener die Angehörigen, desto fokussierter, engagierter und produktiver die Mitarbeiter.
Wer als HR-Verantwortlicher also optimale Voraussetzungen für erfolgreiche Auslandsprojekte schaffen möchte, sollte unbedingt die Bedürfnisse der mitreisenden Angehörigen miteinbeziehen – und dann einen kritischen Blick auf sein aktuelles Unterstützungsangebot werfen.
Stellt sich dabei heraus, dass interkulturelles Tagestraining und privater Sprachunterricht nicht ganz die Erwartungen der entsandten Familien treffen, könnte www.How-To-Create-My-Life-Abroad.com das E-Coachingprogramm für ExpatPartner eine lohnenswerte Alternative sein. Die einzige Komplett-Lösung auf dem deutschsprachigen Markt hat bisher allerdings nur das Unternehmen ABROAD aus Düsseldorf. Der Spezialist für internationale Mitarbeiterentsendungen bietet seit Januar mit www.How-To-Create-My-Life-Abroad.com ein webbasiertes Coachingprogramm an, das mitreisende Partner während ihrer Auslandsentsendung begleitet und in allen Lebensbereichen umfassend unterstützt – und erhielt dafür die Auszeichnung BEST OF Innovationspreis-IT der Initiative Mittelstand.
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Über die Autorin:
Constance Grunewald-Petschke ist zertifizierte interkulturelle Trainerin und Coach und selbst mitreisende Partnerin in Istanbul/Türkei. Gemeinsam mit ihrer Geschäftspartnerin Gyöngyi Varga sowie einem international erfahrenen Team aus EntsendungsExperten sorgt sie dafür, dass eine Auslandsentsendung für mitreisende Angehörige zur bereichernden Erfahrung wird.
E-Mail: c.grunewald@how-to-create-my-life-abroad.com
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