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Europass verbessert Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Inhaber des so genannten Europass der Europäischen Kommission haben im internationalen Jobmarkt überdurchschnittlich hohe Chancen. Das hat eine Umfrage unter 26.000 Inhabern des Europasses ergeben. Der Europass ist ein Dokument zum Nachweis von Lernaufenthalten im europäischen Ausland. Dies kann für ein Praktikum oder für die berufliche Aus- und Weiterbildung oder für das Studium sein. Dabei dokumentiert er Lernerfahrungen jeder Art, jeden Niveaus und jeder Zielsetzung. Voraussetzung dazu ist, dass bestimmte Qualitätskriterien eingehalten werden.

Alle Befragten hatten in den Jahren 2006 bis 2009 Auslandsaufenthalte wahrgenommen. Um eine möglichst hohe Aussagekraft für einzelne Zielgruppen zu erreichen, wurde bei der Auswertung der Ergebnisse zwischen Auszubildenden und Personen am Arbeitsmarkt unterschieden.

Vor allem Azubis nutzen Europass

Insbesondere die Auszubildenden setzen den Europass im Rahmen ihrer Jobsuche ein. Dies bestätigen rund zwei Drittel; bei den Personen am Arbeitsmarkt sind es immerhin noch mehr als die Hälfte. Einen entscheidenden Vorteil versprechen sie sich dadurch, dass das Dokument die international gesammelten Erfahrungen transparent macht – ein Aspekt, den vor allem jüngere Menschen ohne lange Lern- und Berufsvita als unterstützend ansehen. Ihnen bietet der Europass eine Chance, sich aus der Masse der Bewerber herauszuheben – vorausgesetzt, seine Inhalte sind relevant und aussagekräftig. Mit zunehmendem Alter und zunehmender Berufserfahrung scheint dieser Aspekt jedoch an Bedeutung zu verlieren.

Ein eindeutiges Ergebnis sei, dass sich die Position eines Bewerbers durch den Einsatz des Mobilitätszertifikats prinzipiell verbessert. In fast jedem Vorstellungsgespräch von Befragten, die es bei ihrer Bewerbung eingesetzt haben, spielt der zuvor absolvierte Auslandsaufenthalt eine wichtige Rolle. Dort eignet sich das Dokument zur besseren Dokumentation gewonnener Erfahrungen und Fähigkeiten. Als besonderer Mehrwert kommen dabei die sozialen Kompetenzen zum Tragen. Sie sind in der Regel nur schwer nachweisbar und kaum irgendwo beschrieben; im Europass können siedetailliert aufgeführt werden.

Noch zu geringer Bekanntheitsgrad

Ein Manko hingegen sehen viele der Befragten darin, dass das Dokument sowohl in Unternehmen als auch in Hochschulen noch zu wenig bekannt sei. Betrachtet man den Hochschulbereich, so fällt auf, dass Absolventen den Europass bei der Bewerbung um einen Studienplatz häufig deshalb nicht nutzen, weil er nicht explizit verlangt wird. Wie im Hochschulbereich könnten auch in der Unternehmenslandschaft der Bekanntheitsgrad und die Einsatzmöglichkeiten des Mobilitätsnachweises noch erheblich gesteigert werden.