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Erstes Sicherheits- und interkulturelles Vorbereitungs-Training für Auslandseinsätze in Krisenregionen

Am 29. Februar und 1. März findet in Hamburg das erste Sicherheits- und interkulturellem Vorbereitungs-Training für Auslandseinsätze in Regionen mit erhöhtem Sicherheitsrisiko statt. Ein kombiniertes Training dieser Art hat es den Veranstaltern zufolge hierzulande bislang nicht gegeben. Entwickelt hat das Training der Bund der Auslands-Erwerbstätigen (BDAE) gemeinsam mit der Result Group, nach eigenen Angaben eines der international führenden Beratungsunternehmen für Risiko- und Krisenmanagement.

Das anderthalb-tägige Training gliedert sich in zwei Teile: Auf eine intensive interkulturelle Einführung am ersten Tag folgt das Sicherheitstraining am zweiten Tag. An diesem wird nach der Vermittlung von sicherheitsrelevanten Daten und Fakten in einem praktischen Teil auf konkrete Gefahrensituationen vorbereitet.

Aktuelle Brisanz aufgrund zahlreicher Entführungen deutscher Expats

Allein in den vergangenen zwei Wochen sind mindestens drei deutsche Auslandsentsandte entführt worden: Ein Ingenieur eines deutschen Bauunternehmens in Nigeria, ein Entwicklungshelfer der Deutschen Welthungerhilfe in Pakistan und ein UN-Mitarbeiter im Jemen. Kurz zuvor waren deutsche Touristen in Äthiopien verschleppt und getötet worden. Die Statistiken bestätigen: Weltweit nimmt die Zahl der Entführungen von Geschäftsreisenden und Expatriates zu.

Negativ-Trend: Weltweit nehmen Entführungen von Geschäftsreisenden zu

Dieser dramatische Trend geht einher mit einer zunehmenden weltweiten Produktion und dem globalen Handel. Insbesondere Deutschland als eine der bedeutendsten Exportnationen der Welt hat zahlreiche kleine, mittelständische und große Unternehmen, die international tätig sind. Geschäftsreisen und Auslandseinsätze in Risikoländern oder Krisenregionen sind deshalb immer öfter an der Tagesordnung. Gleichzeitig werden aus jahrzehntelang als relativ stabil eingestuften Ländern (wie im Fall von Tunesien und Ägypten) quasi über Nacht Risikogebiete.

Des Weiteren sind entsandte Mitarbeiter in vielen Ländern einem erhöhten Risiko ausgesetzt, Opfer von Gewaltkriminalität zu werden. Es sind Risiken wie Car-Napping, Express-Kidnaps, Raub oder einfach Diebstahl, die etwa in Ländern wie Südafrika, Brasilien und Mexiko an der Tagesordnung sind.

Haftungsrisiko Aufklärung über politisch-gesellschaftliche Unruhen

Die rechtlichen Grenzen der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers bei Auslandseinsätzen sind noch immer fließend. Aber fest steht: Wird beispielsweise ein Mitarbeiter während seines (kurz- oder mittelfristigen) Auslandsaufenthaltes in einem als risikoreich eingeschätzten Land entführt und es stellt sich im Nachhinein heraus, dass sein Unternehmen das Risiko unterschätzt und die Sorgfaltspflichten verletzt hat, so steht es in der Haftung. Bei einer schuldhaften Verletzung der Fürsorgepflicht ist das Unternehmen zu Schadensersatz verpflichtet.

„Die Fürsorgepflichten des Arbeitgebers sind umso größer, je fremder der Arbeitsort
nach seiner politischen und kulturell-religösen Prägung unter der Berücksichtigung der dortigen
Arbeits- und Lebensumstände ist“, sagt etwa Professor Dr. Stefan Edenfeld in der Neuen Zeitschrift für Arbeitsrecht (Ausgabe 17/2009).

Mitarbeiter kann Arbeitsleistung verweigern

Firmen, die ihre Geschäftsreisenden und Expatriates umfassend auf ihre Tätigkeit in kritischen Staaten vorbereiten, mindern nicht nur das Haftungsrisiko, sondern auch einen wesentlichen Unsicherheitsfaktor. Denn: Grundsätzlich darf ein Mitarbeiter seine Arbeitsleistung verweigern, solange er nicht hinreichend geschützt ist. Unabhängig davon liegt es auf der Hand, dass ein Arbeitnehmer umso motivierter ist, je besser ihn sein Unternehmen auf den Auslandseinsatz vorbereitet hat.

Interkulturelle- und Sicherheitsvorbereitung kann Risiken mindern

Die Praxis zeigt: Viele Fälle – von Raub über Erpressung bis hin zu Expressentführungen von Geschäftsreisenden – lassen sich durch eine professionelle Vorbereitung und vorbeugende Maßnahmen verhindern. Wer mit landestypischen Sitten und der politischen Situation einer Region vertraut ist, gerät seltener in Schwierigkeiten als bei Unkenntnis. Das neu entwickelte kombinierte Sicherheits- und interkulturelle Training vermittelt Ihnen anhand von Hintergrundinfos, Fakten und praktischen Übungen, wie man als Mitarbeiter im Ausland bestmöglich für den Ernstfall geschult werden kann.

Das anderthalb-tägige Training wird zu einem einmaligen Einführungspreis von 790 Euro angeboten. Zur Anmeldung und detaillierten Informationen gelangen Interessierte hier.

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Foto: © Junede – Fotolia.com