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Bewerben in angelsächsischen Ländern

Ein Auslandsjob kann motivieren, den Erfahrungshorizont erweitern und Weltoffenheit schaffen – wichtige Elemente, um in der  konkurrierenden Arbeitswelt Fuß zu fassen. Doch wie können sich Deutsche auf einen Job im Ausland vorbereiten? Alles fängt mit der richtigen Bewerbung an, denn die Bewerbungsunterlagen sind das, was ein potenzieller Arbeitgeber als erstes vom Kandidaten sieht.

Jedes Land hat verschiedene Bewerbungsmodalitäten und es ist ratsam, sich an die jeweiligen Regeln und Vorschriften zu halten. Innerhalb Europas sind die Unterschiede geringer als anderswo, aber keineswegs unwichtig. Wer sich zum Beispiel in Großbritannien bewerben möchte, darf gerne ein Anschreiben von zwei DIN A4 Seiten verwenden, nicht wie in Deutschland lediglich eine. Englische Anschreiben sollten außerdem sehr darauf fokussiert sein, die jeweiligen Fähigkeiten die man zu bieten hat, ausführlich vorzustellen. Dafür gibt es eine Regel, die dabei hilft, alle wichtigen Informationen einzubauen – der so genannte „STAR-approach“ (Situation, Task, Action, Result). Bei dieser Methode geht es darum, vorherige Arbeitserfahrungen detailliert zu beschreiben.

Bewerbungsfoto nicht erforderlich

Größere Unterschiede zum deutschen Bewerbungsprozedere sind beim Curriculum Vitae, also dem Lebenslauf, sichtbar. Dieser umfasst in angelsächsischen Ländern höchstens zwei Seiten und wird weder datiert noch unterschrieben. Ein Bewerbungsfoto ist nicht erforderlich. Vermieden werden sollten Angaben zur Religion oder den Eltern. Sofern die Freizeitaktivitäten einen Bezug zur Stelle haben, sollten diese auf jeden Fall angegeben werden.

Schul- und Berufswege sollten antichronologisch aufgelistet werden, das heißt, beginnend mit der aktuellsten Tätigkeit. Schulnoten und Abschlussnoten der Universität oder Ausbildungsstätte sollten unbedingt angegeben und zum Verständnis in das britische Notensystem übersetzt werden. Arbeitszeugnisse oder Bescheinigungen über Praktika sind nicht üblich und daher nicht gefordert. Diese könnten jedoch zu einem persönlichen Interview mitgebracht werden.

Nachweis von Englischkenntnissen wichtig

Essenziell für eine Bewerbung in England ist selbstredend ein gutes Level an Englischkenntnissen. Beispielsweise ist das International English Language Testing System (IELTS) eine international anerkannte Qualifikation, die sowohl für Berufs- als auch Studienzwecke anerkannt ist. Alternativ kann der potenzielle Arbeitgeber auch verlangen, dass Nachweise für weitere Tests vorliegen, so etwa BULATS (Business Language Test), BEC (Business English Certificate), EFB (English for Business) oder TOEIC (Test for English for International Communication), da diese sich auf das berufsbezogene Englisch (Wirtschaftsenglisch) konzentrieren.

Eine weitere Besonderheit in Großbritannien ist die Angabe von Referenzgebern (Name und Kontaktdaten), bei denen sich das Unternehmen über den Bewerber informieren kann. Diese werden am Ende des Lebenslaufs angegeben. Es ist wichtig, die Referenzgeber darüber zu informieren, dass diese als Nachweis bei der Bewerbung angegeben wurden, damit diese vorbereitet sind, falls der potenzielle Arbeitgeber sie kontaktiert. Sollte es nicht möglich sein, Referenzgeber aus der Arbeitswelt zu nennen, können auch Professoren, Dozenten oder Lehrer angeben werden – entscheidend ist, dass diese Personen den Bewerber gut kennen und problemlos Fragen zu den Kompetenzen des Bewerbers beantworten können.

Die Autorin:

Anne Flaspoeler berät den Sprachreisenanbieter Kaplan International Colleges als Online Media Researcher.

Foto: © Eisenhans – Fotolia.com