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Sicherheitsrisiken
© Андрей-Яланский - AdobeStock

Höhere Sicherheitsrisiken für mobile Mitarbeiter in 2020 erwartet

Für das Jahr 2020 ist von höheren Sicherheitsrisiken, geopolitischer Instabilität sowie Protesten und Unruhen auf Reisen für Mitarbeiter auszugehen. Das ergibt die Risikoprognose 2020, die International SOS gemeinsam mit der aktuellen Ausgabe der Travel Risk Map vorgestellt hat. Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde dazu begleitend eine Umfrage unter 1.300 Entscheidungsträgern aus dem Geschäftsreisebereich durchgeführt. Die „Business Resilience Trend Watch“-Umfrage in Zusammenarbeit mit Ipsos MORI zeigt Grauzonen der Risikobewertung auf sowie ungenutzte Möglichkeiten, die mobile Belegschaft mit technologischen Innovationen zu schützen.

Die Top 10 der Gesundheits- und Reise-Sicherheitsrisiken 2020 aus Expertensicht

Die Prognosen beruhen auf unterschiedlichen Quellen, nicht zuletzt dem Travel Risk Management (TRM) Council, einer repräsentativen Auswahl von Experten aus den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Arbeitssicherheit bei Auslandsdienstreisen und Entsendungen. Als Ergebnis sollten Unternehmen diesen zehn Gesundheits- und Sicherheitsrisiken im Jahr 2020 Priorität einräumen.

  • Risiken resultierend aus geopolitischen Verschiebungen werden die wichtigste Herausforderung im Bereich der Mobilität von Unternehmen sein.
  • Fragen der psychischen Gesundheit werden an Bedeutung gewinnen.
  • Unternehmen müssen sich aktiver um den Schutz der körperlichen Gesundheit ihrer Belegschaft kümmern.
  • Cyber-Kriminalität wird ein zunehmendes Sicherheitsrisiko darstellen.
  • Der Klimawandel wird das Risiko von Umweltkatastrophen verschärfen.
  • Die Zahl der Ausbrüche von Infektionskrankheiten durch bekannte wie auch durch neu auftretende Krankheitserreger wird aufgrund mehrerer Faktoren zunehmen, darunter Klimawandel, zunehmende Urbanisierung, abnehmende Impfraten und Sicherheitsinstabilität.
  • Die Frage, ob die Fürsorgepflicht der Arbeitgeber auch so genannte Bleisure-Reisen umfasst, wird verstärkt diskutiert werden.
  • Millennials und die Generation Z, die mit anderen Vorlieben, Erwartungen und Einstellungen gegenüber Risiken an den Arbeitsplatz gehen, werden Unternehmen zunehmend herausfordern, ihre Risikostrategien weiter zu entwickeln.
  • Es wird mehr öffentlichkeitswirksame Rechtsstreitigkeiten zum Thema Fürsorgepflicht geben.
  • Start-ups und KMU, die möglicherweise über zu wenig Ressourcen und Erfahrungen verfügen, werden es schwer haben, die Fürsorgepflichten zu erfüllen.

Ergebnisse der „Business Resilience Trends Watch“-Umfrage

Die „Business Resilience Trends Watch“-Umfrage zeigt die wichtigsten Faktoren, die nach Ansicht von Business Travel Managern im Jahr 2020 zu Änderungen im Reiseverlauf führen werden. Dazu gehören demnach Sicherheitsbedrohungen mit 68 Prozent (plus 23 Prozentpunkte zum Vorjahr), zivile Unruhen mit 52 Prozent (14 Prozentpunkte mehr), geopolitische Unruhen mit 52 Prozent (plus 20 Prozentpunkte mehr) und Naturkatastrophen mit 51 Prozent (15 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr).

51 Prozent der Befragten meinen, dass die Gesundheits- und Sicherheitsrisiken im Jahr 2019 gestiegen sind, 47 Prozent erwarten, dass die Risiken auch im kommenden Jahr steigen werden. Zusätzlich prognostizieren die befragten Unternehmen, dass folgende drei Faktoren mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit als bisher zu Reiseänderungen führen werden:

  • Epidemien (31 Prozent): werden für 2020 um 19 Prozentpunkte höher eingeschätzt als die tatsächlichen Auswirkungen im Jahr 2018 waren.
  • Infektionskrankheiten (35 Prozent): werden um 17 Prozentpunkte höher eingeschätzt als die tatsächlichen Auswirkungen im Jahr 2018 waren.
  • Inhaftierung und Entführung (29 Prozent): werden um 17 Prozentpunkte höher eingeschätzt als die tatsächlichen Auswirkungen im Jahr 2018 waren.

Sicherheitsrisiken

Grauzonen in der Risikobewertung

Die sich verändernden Reisegewohnheiten bei Inlands- wie auch Auslandsreisen sowie die Diversifizierung der Belegschaft schaffen Grauzonen. Die Arbeitgeber passen die Reiserichtlinien nicht an neue Risikofaktoren an, und Reisende neigen dazu, die Richtlinien zu missachten, wenn sie die Nutzung bevorzugter Transportmittel oder Unterkünfte einschränken. Überraschenderweise bezieht weniger als ein Drittel der Unternehmen Cybersicherheit in ihre Reiserichtlinien ein. Eine Missachtung der Fürsorgepflicht kann Rechtsstreitigkeiten und Reputationsschäden nach sich ziehen und sich negativ auf Mitarbeiter und Geschäft auswirken.

  • Lediglich 11 Prozent berücksichtigen Shared-Economy-Dienste in ihren Reiserichtlinien.
  • Nur 26 Prozent der Unternehmen berücksichtigen die Bedürfnisse weiblicher Reisender in ihren Reiserichtlinien.
  • 31 Prozent decken Cybersicherheit ab.
  • Einer von zehn Befragten (11 Prozent) berücksichtigt LGBTQ+-Reisende.
  • Fragen der psychischen Gesundheit sind in nur 15 Prozent der Reiserichtlinien ein Thema.
  • Reisende mit Behinderungen finden nur bei 12 Prozent Regelungen für ihre Bedürfnisse.
  • 22 Prozent der Reiserichtlinien enthalten Vorgaben für Bleisure-Reisen.

Herausforderungen für Travel Manager und Mitarbeiter

Die Umfragen zeigen auch weitere Probleme, die Travel Manager zu bewältigen haben. Dazu gehören Information und Schulung der Mitarbeiter über Reiserisiken (53 Prozent), Kommunikation mit Mitarbeitern während einer Krise (47 Prozent), Bestätigung der Kenntnisnahme von Reiseinformationen vor Reiseantritt (45 Prozent), Lokalisierung von Mitarbeitern auf Dienstreisen (42 Prozent) und das Krisenmanagement (40 Prozent).

Die aktuelle Travel Risk Map kann hier heruntergeladen werden.