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Trinkgelder
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Das sind die Regeln für Trinkgelder in Hotels

Als Faustregel kann gelten: Je weiter nördlich man reist, umso weniger Trinkgelder werden erwartet, je weiter südlich, umso stärker ist die Trinkgeldkultur ausgeprägt. In Hotels richtet sich die Höhe des Trinkgelds aber nicht nur nach dem Urlaubsland, sondern auch nach der Hotelkategorie.

In internationalen großen Hotels erwartet der Kofferträger einen Euro je Gepäckstück und das Zimmermädchen fünf Euro je Woche. In weniger luxuriösen Häusern darf es auch weniger sein. Allerdings nehmen Zimmermädchen das Trinkgeld nicht immer an: Wenn es nämlich an der falschen Stelle im Zimmer liegen gelassen wird. Üblich ist die Praxis, das Trinkgeld auf das Kopfkissen oder den Nachttisch zu legen. Legt man es stattdessen auf den Tisch, ist nicht sicher, ob es sich wirklich um einen „Tip“ handelt oder ob der Gast das Geld einfach nur dort vergessen hat. Doch selbst wenn das Trinkgeld optimal präsentiert wird, ist nicht sicher, ob das Zimmermädchen es auch behalten darf. Wer also sichergehen möchte, dass der Zuschuss auch ankommt, sollte das Geld persönlich überreichen.

Andere Länder, andere Trinkgelder – einige Beispiele

In Asien ist Trinkgeld eher unbekannt und führt zu Verwirrung.

In Japan ist guter Service eine Selbstverständlichkeit und ein „Tip“ kann daher eher als Beleidigung aufgefasst werden.

Auch in China sind Trinkgelder eher unüblich. Je nach Region kann es eventuell besser sein, seinem Gastgeber kleine Geschenke statt Geld zu überreichen. Die ARAG Experten empfehlen, sich vor Reiseantritt beim Reiseveranstalter zu erkundigen.

Die These, dass in den Vereinigten Arabischen Emiraten ebenfalls kein Trinkgeld gegeben wird, ist so nicht zutreffend. Zwar gibt man einem stolzen Araber niemals Trinkgeld, aber dort arbeiten in Service und Dienstleistung fast ausschließlich Ausländer aus Südostasien, die auf Trinkgeld angewiesen sind.

In Spanien lässt man sich das Wechselgeld erst einmal herausgeben und das Trinkgeld anschließend auf dem Tisch liegen. Fünf bis zehn Prozent sind dabei angemessen. Keinesfalls sollte man sich seines Kleingelds entledigen. Das kränkt den Südeuropäer.

Auch in Frankreich ist Trinkgeld üblich und wird ebenfalls auf dem Tisch liegen gelassen. Drückt man dem Franzosen den Obolus in die Hand, gilt das als Herabsetzung und ist sehr unhöflich.

In Griechenland oder Portugal beispielsweise liegt der gesetzliche Mindeststundenlohn bei etwas mehr als drei Euro. Dieses bescheidene Einkommen kann der Urlauber leicht durch Trinkgeld aufstocken. Etwa fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrags im Restaurant und Taxi sind hier angemessen.

In Skandinavien und den Beneluxländern ist die Trinkgeldkultur gering ausgeprägt. In Restaurants, Taxis und Hotels wird, sofern man nur wenige Nächte dort absteigt, kein Trinkgeld erwartet, ist jedoch kein Fauxpas.

Quelle: ARAG – Rechtstipps und Gerichtsurteile