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Fliegen mit Gepäck: So teuer kann der Flugpreis werden

Wer online einen Flug nach Nordamerika bucht und nicht auf Koffer und Sitzplatzreservierung verzichten möchte, zahlt vermutlich den doppelten Preis, wie anfangs in der Werbung aufgezeigt. Das hat ein Test der Zeitschrift REISE & PREISE von 19 Airlines ergeben. Untersucht wurden dabei Zusatzgebühren für Gepäck, Sitzplätze und Verpflegung auf Flügen Richtung Nordamerika.

In der Vergangenheit konnten Reisende mehr Gepäck aufgeben, als sie tragen konnte. Für Economy-Reisende wurde das Koffergewicht erst von 32 auf 23 Kilo und dann von zwei auf einen Koffer zusammengestrichen. Daraufhin erhoben einige Fluggesellschaften Extra-Kosten für Gepäck – und immer mehr Airlines folgen dem Beispiel der Billigflieger und werben mit »supergünstigen« Handgepäck-Tarifen (sogenannte »HBO-Tarife«, kurz für »Handbaggage only«). Diese sogenannten »Light«-Tarife werden gern als Preisschnäppchen vermarktet – sind aber nur im Ausnahmefall von Vorteil. HBO-Tarife beinhalten in aller Regel kein Aufgabegepäck, keine Sitzplatzreservierung, keine Vielfliegermeilen und weder Umbuchungs- noch Stornierungsmöglichkeiten. Für Geschäftsleute, die für ein, zwei Nächte nur mit einem Bordtrolley über den reisen, mögen sie interessant sein. Bei Urlaubsreisen sieht das anders aus: Sobald ein Koffer aufgeben will, lohnen sich die »Light«-Tarife nicht mehr. Der Preisunterschied zum nächsthöheren Tarif inklusive Aufgabegepäck ist durch die Bank kleiner als die Kosten für das Zusatzgepäck. Ein Beispiel: Bei einem Lufthansa-Flug fallen im »Light«-Tarif return 100 Euro für den Koffer an. Der »Basic«-Tarif ist nur 80 Euro teurer, enthält den Koffer sowie die Möglichkeit zu stornieren.

Gepäck kostet extra

Mit besonders günstigen Einstiegspreisen wirbt die Low-Cost-Airline Wow Air. Mitnehmen kann man beim billigsten Tarif aber nur eine Handtasche (bzw. Laptoptasche). Schon für einen normalen Bordtrolley werden beim Online-Check-in 40 Euro pro Strecke extra berechnet, für einen aufgegebenen Koffer 54 Euro, so dass am Ende 94 Euro mehr zu zahlen sind; wer sein Gepäck erst am Airport aufgibt, muss 116 Euro zusätzlich berappen. Beim Billigflieger Norwegian kostet Gepäck online 52 bis 55 Euro zahlen, am Airport werden Fluggäste mit 160 Euro pro Flugstrecke zur Kasse gebeten.

Extragebühren für Sitzplatzwahl

Auch bei der Sitzplatzreservierung kommen weitere Kosten auf. Wer einen Standardsitz bei der Flugbuchung reservieren möchte, kann dies meist nur noch gegen Gebühr tun. Ausnahmen gibt es bei Aeroflot, Delta Air Lines, Icelandair, Norwegian und United. Ansonsten hat jede Airline ihr eigenes Preiskonzept. Bei manchen Fluggesellschaften sind die hinteren Plätze gratis. Einige verlangen für die vorderen Reihen höhere Gebühren, bei anderen sind Fensterplätze teurer als Gang- oder Mittelplätze. Die billigsten Tarife sind oft von der Sitzplatzwahl ausgeschlossen oder haben höhere Reservierungsgebühren.

Bei mehreren Airlines lag die Gebühr für einen »normalen« Sitzplatz auf einem Flug von Frankfurt nach New York und zurück bei über 80 Euro. Wer auf einem sogenannten »XL«-Sitz mit mehr Beinfreiheit Platz nehmen möchte, sollte vor der Buchung genau hinsehen: Preislich einsame Spitze im Test war United Airlines: Für den XL-Sitz auf Hin- und Rückflug verlangte die Airline stolze EUR 306 Gebühr.