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Außenhandelskammer Kuba
© AdobeStock

Neue Außenhandelskammer in Kuba

Die Deutsche Auslandshandelskammer (AHK) haben nun auch einen Standort auf Kuba. Die Eröffnung des Büros trägt dem Umstand Rechnung, dass die deutsche Wirtschaft auf der Karibikinsel seit 20 Jahren mit einer gerade zuletzt stark wachsenden Präsenz vertreten ist.

Kuba will seine Wirtschaft und Infrastruktur modernisieren und hat deshalb großes Interesse an ausländischen Investoren und Handelspartnern. Die neue Delegation vor Ort unterstützt deutsche Unternehmen wirksam bei der Positionierung. Die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen bergen viel Potenzial: Insbesondere bei der Lieferung von Fertigungstechnik, Lebensmitteltechnologie und Bautechnologie ist Kuba perspektivisch ein spannender Markt für deutsche Unternehmen.

Die Regierung bemüht sich seit einigen Jahren um die Modernisierung des Wirtschaftssystems und um ausländische Investitionen. Die Richtlinien für die „Aktualisierung der Wirtschafts- und Sozialpolitik der Partei und der Revolution“ sehen aber nach wie vor eine zentrale Rolle des Staates vor. Daneben sind, wenn auch nur in kleinem Maßstab, nichtstaatliche Formen von Beschäftigung und Eigentum zugelassen.

2010 hatte die Regierung Maßnahmen beschlossen, mit denen Kleinunternehmer die Möglichkeit privatwirtschaftlicher Betätigung, etwa im Tourismus und Transportwesen, bei Beherbergung und Gastwirtschaften, erhielten. Inzwischen gibt es etwa 600.000 Selbständige. Ihre Tätigkeit wurde im Sommer 2018 durch umfassende neue Vorschriften stark reglementiert und eingeschränkt.

Sozialistisch geprägtes Wirtschaftsmodell

Das Land wird auf absehbare Zeit jedoch nicht vom sozialistischen Wirtschaftsmodell abweichen, wodurch der Handlungsspielraum beschränkt bleibt. Der Tourismus bildet sich mit steigenden Besucherzahlen immer mehr als Stärke des Landes heraus. Risiken bestehen insbesondere hinsichtlich der weiteren Verschlechterung der Beziehungen zu den USA.

Kuba ist weltweit eines der letzten verbleibenden Länder mit einem stark sozialistisch geprägten Wirtschaftsmodell. Wichtige Bereiche der Wirtschaft wie der Außenhandel, die Industrie und die Elektrizitätserzeugung sind staatlichen Institutionen und Unternehmen vorbehalten. Die resultierenden Preisverzerrungen machen einen Vergleich mit anderen Ländern der Region schwierig. In einigen Bereichen, wie dem Gesundheitssektor, ist der 11 Millionen Einwohner zählende Inselstaat führend in Lateinamerika. Auf der anderen Seite sind weite Teile der Industrie und der Infrastruktur veraltet.