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Bike-Sharing
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Bike-Sharing weltweit auf dem Vormarsch

Mit jeweils 2,3 Millionen, 1,7 Millionen und knapp 900.000 verfügbaren Leihrädern haben Peking, Shanghai und Shenzhen im weltweiten Ranking klar die Nase vorn, wenn es um das Thema Bike-Sharing geht. Die asiatischen Metropolen werden gefolgt von den europäischen Hauptstädten London (18.000), Paris (15.000) und Berlin (14.000). Das hat eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger ergeben.

„Bike-Sharing ist günstig, umweltfreundlich und für kurze innerstädtische Distanzen ideal – kein Wunder, dass es gerade in staugeplagten Metropolen boomt“, sagt Roland Berger-Experte Alexander Dyskin.

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Beflügelt wird die rasante Entwicklung durch die ungebrochen große Nachfrage nach kostengünstiger Mobilität und massive Investitionen: Über drei Milliarden US-Dollar Risikokapital haben private Anbieter in jüngster Zeit aufgebracht, um nicht nur in China, sondern weltweit zu expandieren. Vor allem die asiatischen Marktführer, die im Gegensatz zu europäischen Anbietern freie, von festen Standorten unabhängige Systeme betreiben, drängen seit 2017 verstärkt auf den europäischen Markt. Lokale Marken geraten dadurch zunehmend unter Druck.

Problem Vandalismus beim Bike-Sharing

Das rasante Wachstum hat allerdings auch negative Aspekte. So sehen sich Bike-Sharing Betreiber mit unerwarteten Verlusten durch gezielten Vandalismus konfrontiert. Andere Wettbewerber müssen wegen des Überangebots in einigen Städten einen ungeordneten Rückzug antreten. Experten von Roland Berger gehen davon aus, dass sich der Markt in den nächsten Jahren konsolidieren wird, so dass pro Standort nur noch wenige, dafür qualitativ hochwertige Angebote verfügbar sein werden.

Was die verschiedenen Nutzungssysteme angeht, prognostiziert die Studie einen weiter steigenden Anteil freier Systeme. Sie kommen ohne feste Stationen oder Schlösser aus und Nutzer können über eine App an jedem Standort auf ein Fahrrad zugreifen. Um Diebstahl und Vandalismus bei dieser Art der Nutzung einzudämmen, rüsten immer mehr Anbieter ihre Räder mit GPS-Geräten aus.

Bike-Sharing besonders umweltfreundlich im Mobilitätsmix

Wie die Studie zeigt, profitiert der Bike-Sharing-Markt vom global steigenden Umweltbewusstsein und dem Trend zur Sharing Economy. So zahlt eine wachsende Zahl an Nutzern lieber für die Dienstleistung Mobilität als für den Besitz des Fortbewegungsmittels. Dabei ist Fahrradfahren günstiger als ein Taxi oder eine Mitfahrgelegenheit und gleichzeitig flexibler als PKWs, die mehr Parkraum benötigen, oder öffentliche Transportsysteme, die nur festgelegte Strecken befahren.

Weil sich die Nutzung eines Mietfahrrads außerdem gut mit anderen Verkehrsmitteln kombinieren lässt, besetzt Bike-Sharing in einem wachsenden Ökosystem verschiedener Nutzungsangebote und Mobilitätsdienstleistungen eine wichtige Schnittstelle. Der Nutzer kann etwa für die Langstrecke den Zug wählen und die letzten drei Kilometer dann via Fahrrad am PKW-Stau vorbei an sein Ziel gelangen. Bestenfalls bucht er alle Fahrten im Vorfeld bequem über eine einzige App.