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© rawpixel - Unsplash.com

Neues EU-Projekt soll “Erasmus“-Programm für Unternehmen werden

Immer mehr Unternehmen beschäftigen Arbeitnehmer aus dem Ausland (so genannte Impatriates). Der EU-Binnenmarkt ist der größte Handelsraum weltweit und bietet Unternehmen damit eine einzigartige Chance zur Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit. Gleichzeitig ermöglicht der grenzüberschreitende Handel Arbeitgebern wie Arbeitnehmern aus unterschiedlichen Ländern, einander zu begegnen und voneinander zu lernen.

Das EU-finanzierte Projekt MobiliseSME will einen solchen grenzüberschreitenden Austausch fördern und bietet deshalb eine Art „Kontaktvermittlung“ („Matchmaking-Plattform“) zwischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).

Bei dem Projekt sollen Mitarbeiter von KMU Austauschpraktika in Firmen absolvieren, die sich in anderen EU-Mitgliedstaaten befinden. Dabei sollen die Teilnehmer ihre beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten ausbauen, internationale Erfahrungen sammeln und bewährte Praktiken austauschen.

Die Arbeitgeber haben durch dieses Angebot die Möglichkeit, die Kenntnisse und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter weiterzuentwickeln, neue Möglichkeiten mit ausländischen Partnern zu schaffen und von den Sichtweisen von außen zu lernen, die die Arbeitnehmer aus dem Ausland mitbringen.

Projekt erweitert Kompetenzen der Mitarbeiter

Über 400 Unternehmen haben sich bereits bei der Plattform angemeldet, mehr als 50 Austauschmaßnahmen haben stattgefunden.

2017 waren insgesamt 91 Prozent der Entsendeunternehmen und 95 Prozent der Aufnahmeunternehmen mit ihrem jeweiligen Partner zufrieden. 90 Prozent gaben an, dass sich ihre grenzüberschreitende Unternehmenstätigkeit durch die Austauschmaßnahme weiterentwickeln wird, und 75 Prozent wiesen darauf hin, dass sie nunmehr in der Lage sein werden, neue Produkte und Dienstleistungen einzuführen.

Das Projekt hat geholfen, die Fach- und Marketingkompetenzen der Mitarbeiter zu verbessern und hat innerhalb kurzer Zeit Wirkung gezeigt, berichtet ein in Spanien niedergelassener italienischer Unternehmer, der Arbeitnehmer aus anderen Unternehmen aufnahm.

Die Rückmeldungen teilnehmender Arbeitnehmer fielen gleichermaßen positiv aus: 90 Prozent der Austauscharbeitnehmer erwarben die von ihnen erwarteten neuen Kompetenzen, und 81 Prozent gaben an, dass sich die Austauschmaßnahme positiv auf ihre berufliche Entwicklung und ihre künftigen Karrieremöglichkeiten ausgewirkt hat.

MobiliseSME hat geholfen, neue Marktchancen im Ausland zu erkennen, was normalerweise in Anbetracht der begrenzten Mittel, die KMU zur Verfügung stehen, sehr schwierig ist, so ein weiterer Teilnehmer des Programms.

MobiliseSME als „Erasmus-Programm für KMU“

Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt ist der Blick nun in die Zukunft gerichtet. Als ersten Schritt soll das Projekt auf alle Mitgliedstaaten ausgeweitet und mehr nationale KMU-Netzwerke und Organisationen für Unternehmensförderung einbezogen werden, um Unternehmen auf das Austauschprogramm aufmerksam zu machen.

Es soll bei dem Projekt darum gehen, eine Art „Erasmus-Programm für KMU“ zu schaffen – ein groß angelegtes Austauschprogramm, das mit dem Aushängeschild der EU für den Studierendenaustausch vergleichbar sein soll.

In Europa besteht reges Interesse an einer solchen Mobilitätsmaßnahme. Das Projekt soll eine Lücke schließen, indem es KMU die Möglichkeit bietet, sich der Globalisierung auf einfache Art und Weise anzunähern, über den Tellerrand zu schauen und von anderen zu lernen.