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Bußgelder
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Bußgelder in Europa: Was Urlauber 2018 zahlen müssen

Wer sich während des Urlaubs nicht an die Verkehrsregeln des jeweiligen Landes hält, wird außerhalb Deutschlands besonders kräftig zur Kasse gebeten. In einigen Fällen drohen sogar Haftstrafen. Besonders hoch sind die Bußgelder für Verkehrsdelikte, wenn man betrunken am Steuer sitzt, zu schnell fährt oder während der Fahrt telefoniert. Autofahrer, die mit dem eigenen PKW anreisen oder sich am Urlaubsort einen Leihwagen nehmen, sollten sich daher an die lokalen Verkehrsvorschriften halten. Der ADAC gibt einen Überblick über die wichtigsten Bußgelder in europäischen Reiseländern.

Bußgelder in Skandinavien am höchsten

Die höchsten Bußgelder verlangen Norwegen, Schweden, die Niederlande, die Schweiz und Italien. Wer etwa das Tempolimit um 20 km/h überschreitet, muss in Norwegen mindestens 375 Euro bezahlen, in Schweden 250 Euro und in Italien 170 Euro. Das Verwarnungsgeld in Deutschland für einen vergleichbaren Verstoß fällt mit 35 Euro eher gering aus.

obs/ADAC/ADAC e.V.

Besonders streng wird das Fahren unter Alkoholeinfluss geahndet, vor allem in Italien: Bei 1,5 Promille im Blut kann die Polizei das Fahrzeug enteignen, sofern Fahrer und Halter identisch sind. In Dänemark besteht eine ähnliche Regelung ab 2,0 Promille. In Schweden droht bei 1,0 Promille und in Spanien ab 1,2 Promille sogar eine Freiheitsstrafe.

Falschparken in Spanien kostet 200 Euro

Wer ohne Freisprecheinrichtung telefoniert, zahlt in Italien 160 Euro Bußgeld, in Dänemark 200 und in den Niederlanden 230 Euro.

Auch Falschparken sollten Autofahrer nicht auf die leichte Schulter nehmen. In Spanien wird dies mit 200 Euro besonders kostspielig. In den Niederlanden kostet es mindestens 95 Euro und in Norwegen 80 Euro. Zum Vergleich: In Deutschland geht es bei 10 Euro los.

Ab einem Betrag von 70 Euro werden unbezahlte Strafen aus dem EU-Ausland hierzulande vollstreckt. Ausnahme ist Österreich: Hier beginnt die Grenze bereits bei 25 Euro. Für Verkehrsverstöße im Ausland gibt es keine Punkte in Flensburg. Ein von einer ausländischen Behörde ausgesprochenes Fahrverbot hat in Deutschland keine Auswirkung. Bei fehlerhaften Bußgeldbescheiden rät der ADAC, juristischen Beistand zu suchen und gegebenenfalls unverzüglich Einspruch einzulegen.

Wer Bußgelder sofort bezahlt, erhält erhebliche Rabatte. Das gilt vor allem für Spanien, Italien und Frankreich.

Transponderpflicht für schwere Wohnmobile in Slowenien

Wer auf slowenischen Autobahnen oder Schnellstraßen mit einem Fahrzeug über 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht unterwegs ist, zahlt bereits jetzt eine streckenabhängige Maut. Ab 1. April müssen diese Fahrzeuge mit einem so genannten „DarsGo unit“-Transponder an der Innenseite der Windschutzscheibe ausgestattet sein. Dabei handelt es sich um ein Funk-Kommunikationsgerät, das eingehende Signale aufnimmt und weiterleitet. Dieses ermöglicht eine automatische Mautabrechnung. Der Stopp an den Mautstationen entfällt. Die bisherigen Bezahlsysteme – bar, mit Kreditkarte oder über aufladbare Mautkarten – werden ungültig. Wichtig: Betroffen sind nicht nur Lkw und Reisebusse, sondern auch schwere Wohnmobile.

Der Transponder funktioniert in ähnlicher Weise wie die österreichische „Go Box“, kann aber nicht in Österreich erworben werden. Wer aus dem Ausland kommt und ohne „DarsGo unit“ direkt auf einer slowenischen Autobahn weiterfährt, darf ohne das Gerät bis zur ersten DARS Servicestation weiterfahren. Dort muss er anhalten und den Transponder erwerben, ansonsten drohen empfindliche Strafen zwischen 300 und 800 Euro. Die slowenischen Polizeibehörden sind bei ausländischen Kraftfahrern befugt, die Geldbuße an Ort und Stelle einzuziehen. Bei Sofortzahlung wird ein Rabatt von 50 Prozent gewährt.

Die Registrierung für „DarsGo“ ist an allen Servicestationen der Autobahngesellschaft DARS oder online unter deren Webseite darsgo.si möglich. Die Ausgabe der „DarsGo unit“ erfolgt an den Servicestationen „DarsGo servis“, hierfür fällt eine Bearbeitungsgebühr von zehn Euro an. Einzelheiten dazu stehen auch in deutscher Sprache zur Verfügung und sind zudem in einem deutschsprachigen Flyer zusammengefasst. Für Fahrzeuge bis zu 3,5 t ändert sich nichts. Für sie gilt weiterhin die reguläre Vignette.

Vor der Grenze tanken, kann sich lohnen

Autofahrer, die in den Osterferien in den Urlaub starten, sollten sich vor der Fahrt ins Ausland über die Kraftstoffpreise informieren. Die Preisunterschiede in Europa für Diesel und Benzin sind laut ADAC mitunter erheblich.

Am teuersten ist Superbenzin derzeit in den Niederlanden (1,63 Euro/Liter), Dänemark und Italien (jeweils 1,54 Euro/Liter). Dieselfahrer müssen in Italien (1,41 Euro/Liter) sowie Belgien, Großbritannien und der Schweiz (jeweils 1,39 Euro/Liter) am tiefsten in die Tasche greifen.

Deutlich günstiger tanken Urlauber Superbenzin in Polen (1,11 Euro/Liter), Luxemburg (1,14 Euro/Liter) und Österreich (1,16 Euro/Liter). Diesel ist in Luxemburg (1,01 Euro/Liter), Polen (1,08 Euro/Liter) und auch Österreich (1,12 Euro/Liter) am billigsten.

Wie in Deutschland kann es aber auch im Ausland zum Teil erhebliche regionale Unterschiede bei den Spritpreisen geben. In Deutschland zahlen Autofahrer laut ADAC derzeit im Durchschnitt für Superbenzin 1,32 Euro/Liter und für Diesel 1,18 Euro/Liter. Die Kraftstoffpreise aller europäischen Länder gibt es unter www.adac.de/tanken.