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Universität Halle © Flotography auf Pixabay.com

Deutschland bei europäischen Auslandsstudenten am beliebtesten

Deutschland ist unter 30 europäischen Ländern das attraktivste für ausländische Studierende – noch vor Großbritannien und Frankreich. Das hat eine Auswertung von study.eu ergeben. Entscheidende Kriterien waren Bildung, Kosten sowie Leben und Karriere. Was Deutschland als Hochschulort weltweit unschlagbar attraktiv macht: Das Angebot von weitgehend gebührenfreien Weltklasse-Universitäten. Großbritannien dagegen wird durch vergleichsweise hohe Lebenshaltungskosten und Studiengebühren ausgebremst.

Beim Ranking war das Kriterium Bildung (45 Prozent) am wichtigsten. Darunter fallen Metriken zur Lehrqualität sowie die Gesamtanzahl der auf Englisch angebotener Bachelor- und Masterstudiengänge. Hier ist Großbritannien mit großem Vorsprung Spitzenreiter. Ebenfalls ein hohes Niveau bieten Unis in den Niederlanden, in Frankreich und sogar in Russland. Bemerkenswert: Das sonst so internationale Schweden fällt auf Platz 8 zurück.

Polen für Studenten am günstigsten

Die Kosten für das Studium (30 Prozent) rangieren als zweitwichtigster Faktor. Gemeint sind die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten eines Landes sowie die durchschnittlichen Studiengebühren für Europäer und Nichteuropäer; dabei stehen mehr Punkte für niedrigere Kosten. Trotz der Tatsache, dass deutsche Hochschulen keine Studiengebühren erheben, belegt Deutschland bei dieser Rangliste nur Platz 8. Am günstigsten lebt und studiert es sich in Polen, gefolgt von Serbien und Ungarn.

Das Kriterium Leben und Karriere (25 Prozent) betrachtet eine Reihe von Faktoren in Bezug auf Lebensqualität sowie die Karriereaussichten für internationale Hochschulabsolventen. Auch hier belegt das Vereinigte Königreich Platz Eins, wird allerdings dicht gefolgt von Irland. Deutschland befindet sich auf Platz 9 noch knapp in den Top Ten.

In diesem Jahr berücksichtigt das Ranking persönliche Sicherheit als Faktor in der Kategorie Leben und Karriere. „Immer mehr Studenten beschäftigen sich mit der Sicherheitssituation in ihren Gastgeberländern“, kommentiert Gerrit Bruno Blöss, Geschäftsführer von Study.EU. Die Punktzahl basiert auf Daten des Social Progress Index, dieser listet unter anderem die Zahl von Gewaltverbrechen sowie Vorfälle von  politischem Terror. Große Sorgen wären jedoch unbegründet: „Auf Basis dieser Statistiken sind die meisten Länder in unserem Ranking sicherer als beispielsweise die USA“, fügt Blöss hinzu.

Deutschlands Unis werden internationaler

In Deutschland gibt es derzeit schon 1.300 Studiengänge, die komplett auf Englisch stattfinden. Und es werden noch mehr: Bund und Länder wollen noch mehr Deutsche zum Auslandsstudium ermutigen. „Auf diese Lücke werden deutsche Hochschulen mit noch mehr englisch­sprachigen Studiengängen begegnen. Bei ausländischen Studierenden ist die Nachfrage nach Studienplätzen in Deutschland ungebrochen“, sagt Blöss.

Der Brexit könnte diese Entwicklung europaweit noch beschleunigen. Während sich die EU und Großbritannien im Grundsatz auf die Gleichbehandlung von Studenten in der ersten Phase nach dem Brexit geeinigt haben, erwarten viele Hochschulvertreter, dass es für Europäer schwieriger und teurer werden könnte, im Vereinigten Königreich zu studieren. Andere Länder werden damit zu attraktiveren Zielen fürs Auslandsstudium.