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Brexit könnte zu mehr Business-Chancen in China führen

Der künftige EU-Austritt Großbritanniens bietet europäischen Unternehmen die Chance, ihren Handel mit China auszuweiten. Zu diesem Schluss kommen 38 im Reich der Mitte tätige deutsche Manager. Diese wurden für das aktuelle „Wirtschaftsbarometer“ von der Prüfungsgesellschaft PwC  zusammen mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung für das vierte Quartal 2017 befragt.

Handelsvolumen nimmt zu

54 Prozent der interviewten Entscheidungsträger gehen davon aus, dass sich der Handel zwischen der EU und China intensivieren wird, 57 Prozent rechnen mit einer Zunahme des Handelsvolumens speziell für Deutschland. „Diese Einschätzungen zeigen, dass die EU als klarer Gewinner aus der Brexit-Entscheidung hervorgeht und als Zielregion für chinesische Investitionen an Attraktivität gewinnen könnte“, unterstreicht Thomas Heck, Partner bei PwC und Leiter der China Business Group Deutschland und Europa.

Die Konjunktur in China boomt und wurde mit einem Saldo von 29,7 Punkten bewertet – das ist ein Plus von 2,6 Punkten im Vergleich zum dritten Quartal und markiert den höchsten Wert seit 2014. Dieser Saldo ergibt sich aus der Differenz der positiven und negativen Antworten in Prozentpunkten. Auch die Zukunft wird rosig beurteilt: „Die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate liegen aktuell bei 16,7 Punkten. Der Indikator erreicht damit zwar nicht mehr ganz den positiven Wert vom Vorquartal (17,1 Punkte), ist aber nach wie vor weit höher als der Durchschnitt von minus 2,4 Punkten seit Beginn der Erhebung im Jahr 2013“, heißt es.

Mehr Produktionsaktivitäten

Treiber der Konjunktur ist laut den Managern der private Konsum. Die Verantwortlichen rechnen mit steigenden Löhnen und einer sinkenden Sparquote. „Private Ausgaben gewinnen für die Konjunkturentwicklung in China zunehmend an Bedeutung“, sagt Heck. Zwar seien die Erwartungen auch in Hinblick auf die Staatsausgaben mit 48,6 Punkten unverändert hoch, doch die Dynamik scheine in den nächsten sechs Monaten mehr vom privaten Sektor auszugehen. Deutsche Firmen in China würden ihre Produktionsaktivitäten wahrscheinlich intensivieren. Der Indikator stieg von 27,8 Punkten und liegt nun bei einem Wert von 36,8 Zählern.

Trotz der guten Rahmenbedingungen dürfte die M&A-Zahl in China nach Einschätzung der deutschen Führungskräfte zurückgehen. Der M&A-Indikator im Inland sinkt von 52,9 auf 34,2 Punkte und büßt damit deutlich ein. Das Gleiche gilt für Auslandsakquisitionen Chinas, deren Wert nur noch bei 33,3 Punkten liegt, zuvor waren es noch 51,5 Punkte. Den dahinter stehenden Grund sehen die befragten Manager in den Plänen der chinesischen Regierung, Firmenkäufe außerhalb Chinas zu beschränken, um zu verhindern, dass zu viel Kapital abfließt.