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© Andrea Izzotti - Fotolia.com

US-Wahlen: Was das Ergebnis für deutschen Export bedeutet

Am 8. November 2016 finden in den USA Präsidentschaftswahlen statt. Alles spricht für eine äußerst knappe Entscheidung zwischen dem Kandidaten der Republikaner Donald Trump und seiner Gegnerin, der Demokratin Hillary Clinton. Wirtschaftlich stehen die Vereinigten Staaten immer noch solide da. Der seit Mitte 2009 andauernde Wirtschaftsaufschwung ist in den USA auch im Herbst 2016 noch intakt. Neuere Konjunkturprognosen lassen für dieses Jahr jedoch nur noch ein abgeschwächtes reales BIP-Wachstum von gut 1,5 Prozent erwarten (2015: 2,6 Prozent). Ursächlich ist neben den rückläufigen Unternehmensinvestitionen auch die zuletzt etwas nachlassende Konsumdynamik, die sich auch negativ auf den Handel auswirkt.

Sensibles Thema Freihandel

Und wie steht es eigentlich um das Thema Freihandel in einer der liberalsten Volkswirtschaften der Welt? „Die von führenden US-Politikern lange gepflegte Tradition, sich für einen weiteren Abbau internationaler Handelsschranken einzusetzen, ist zuletzt abhandengekommen. Solche Forderungen gelten unter den Wahlkämpfern sogar als toxisch“, sagt Martin Wiekert, USA-Experte bei Germany Trade & Invest in Washington D.C. Beide Präsidentschaftskandidaten der großen Parteien versuchen, durch eine kritische Haltung gegenüber dem Freihandel Punkte zu machen. Hintergrund sei laut Wiekert das Empfinden vieler Mittelschichtamerikaner, durch die Globalisierung und Abkommen wie das North American Free Trade Agreement (NAFTA) ökonomisch ins Hintertreffen geraten zu sein.

„Grundsätzlich hat sich in den USA das politische Klima für weitere Außenhandelsliberalisierungen verschlechtert. Beispielsweise haben sich die Präsidentschaftskandidaten beider großen Parteien gegen den von der Obama-Regierung bereits fertig verhandelten transpazifischen Freihandelsvertrag ausgesprochen“, erklärt Martin Wiekert weiter.

Rückgänge im deutschen Export auf US-Markt

Auch die deutsche Exportwirtschaft verspürte im US-Markt 2016 einen leichten Dämpfer. Der Spitzenwert des Vorjahrs, in dem deutsche Waren im Gesamtwert von 125 Milliarden US-Dollar in die USA exportiert wurden, dürften daher in der laufenden Periode nur noch schwer wieder zu erreichen sein. Hauptverantwortlich war die sinkende Importnachfrage bei Fahrzeugen und im Investitionsgüterbereich.

Die zuletzt wieder etwas dynamischere US-Wirtschaft lässt jedoch auf eine anziehende Entwicklung in der der zweiten Jahreshälfte hoffen. Auch in der amerikanischen Industrie gibt es Anzeichen, dass sich das Investitionsklima wieder verbessert.