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Titelbild: © kwanchaichaiudom - Fotolia.com

Fettleibigkeit: Immer mehr chinesische und US-amerikanische Kinder betroffen

In den USA ist bereits ein gutes Drittel der Kinder und Jugendlichen im Alter von zwei und 19 Jahren zu dick. Und auch Chinas Landjugend wird immer dicker. Dort sind vor allem Jungen betroffen, Mädchen sind in der Volksrepublik seltener fettleibig. Darüber berichtet das Portal www.pressetext.com in zwei Beiträgen.

Der Anstieg von Fettleibigkeit bei US-Kindern, der vor fast 30 Jahren begonnen hat, geht weiter. Die höchste Zunahme ist bei starker Fettleibigkeit zu beobachten, so eine neue Studie unter der Leitung des Duke Clinical Research Institute. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Asheley Skinner gibt es entgegen jüngster Meldungen keine Hinweise auf einen Rückgang der Fettsucht bei Kindern zwischen zwei und 19 Jahren. Schwere Fälle von Fettleibigkeit nähmen vor allem bei Heranwachsenden zu.

Skinner analysierte gemeinsam mit Kollegen der University of North Carolina at Chapel Hill  und der Wake Forest University  Daten der National Health and Nutritional Examination Survey. Bei dieser Studie handelt es sich um eine laufende Sammlung von Gesundheitsdaten über einen Zeitraum von Jahrzehnten. Die aktuellen Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin „Obesity“ veröffentlicht.

4,5 Millionen Kinder leiden in den USA unter Fettleibigkeit

Von 2013 bis 2014 waren 33,4 Prozent der Kinder zwischen zwei und 19 Jahren übergewichtig. 17,4 Prozent litten unter Fettleibigkeit. Diese Daten unterscheiden sich nicht statistisch signifikant von jenen der letzten Berichtsperiode 2011 bis 2012. Über alle Formen der Fettleibigkeit setzte sich die Zunahme von 1999 bis 2014 deutlich fort. Dabei ist vor allem die starke Zunahme an schwerer Fettleibigkeit alarmierend. Sie entspricht einem BMI über 35.

Bei den übergewichtigen Jugendlichen der aktuellen Studie hatten 6,3 Prozent einen BMI von mindestens 35, das entspricht der Adipositas-Klasse II. Weitere 2,4 Prozent entfielen auf die Klasse III, das entspricht einem erwachsenen BMI von 40 oder mehr. In der letzten Berichtsperiode entsprachen 5,9 Prozent der Klasse II und 2,1 Prozent der Klasse III.

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Laut Schätzungen leiden 4,5 Mio. Kinder und Heranwachsende an schwerer Fettleibigkeit. Es brauche neue und intensive Anstrengungen, um diesem Trend entgegenzusteuern. Studien hätten wiederholt nachgewiesen, dass Fettleibigkeit in der Kindheit mit einem schlechteren Gesundheitszustand und einer niedrigeren Lebenserwartung in Zusammenhang stünden.

Fettleibigkeit nimmt bei jungen Chinesen auf dem Land drastisch zu. Eine Studie der Shandong University macht dafür sozioökonomische Veränderungen verantwortlich. 17 Prozent der Jungen und neun Prozent der Mädchen unter 19 Jahren waren 2014 fettleibig. 1985 lag dieser Wert noch bei einem Prozent. Für die 29 Jahre lang laufende Studie wurden die Daten von fast 29.000 Schülern in der Provinz Shandong ausgewertet.

Laut den im „European Journal of Preventive Cardiology“ veröffentlichten Ergebnissen sind die rasche Veränderungen im sozioökonomischen Bereich und Veränderungen der Essgewohnheiten verantwortlich. Diese Faktoren führen zu einer erhöhten Kalorienzufuhr und einer Abnahme der körperlichen Aktivitäten.

Sozioökonomischen Ursachen für Fettleibigkeit in China

Die analysierten Daten stammen aus sechs Umfragen der Regierung bei Schulkindern in ländlichen Regionen zwischen sieben und 18 Jahren. Der Anteil der übergewichtigen Kinder ist bei Jungen von 0,7 Prozent auf 16,4 Prozent angestiegen und bei Mädchen von 1,5 Prozent auf fast 14 Prozent. Verantwortlich für das verstärkte Auftreten von Übergewicht und Fettsucht bei Jungen dürfte aber auch die traditionelle Bevorzugung von männlichen Nachkommen vor allem auf dem Land sein.

Jungen dürften daher auch bei der Ernährung mehr Ressourcen zur Verfügung stehen. Die Wissenschaftler setzen dabei strengere Maßstäbe beim BMI als es die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation vorgeben. Laut WHO gilt ein BMI von 25 bis 29,9 als übergewichtig und einer über 30 als fettleibig. Für die Studie wurden diese Werte bei 24 bis 27,9 und über 28 festgelegt.