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Titelbild: © Andrey Popov – Fotolia.com

Studie: Top-Manager in Europa erhalten 2015 deutlich mehr Boni als im Jahr zuvor

Vorstände in Europa haben im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient als im Jahr zuvor. Die Gesamtvergütung (Grundgehalt plus variable Vergütung) der Top-Manager stieg um 4,3 Prozent (2014: 1,9 Prozent). Grund dafür ist vor allem ein Anstieg der Bonuszahlungen. Das Grundgehalt der Manager erhöhte sich dagegen nur moderat (1,3 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt die Unternehmensberatung Korn Ferry Hay Group in ihrer jährlichen Untersuchung der Vorstandsgehälter in Europa. Für die aktuelle Untersuchung wurden die Daten von mehr als 1.813 Vorständen und Top-Führungskräften aus 22 Ländern und 365 Unternehmen verwendet.

Fast zwei Drittel der Vorstände in Europa erhielten 2015 einen höheren Bonus als im Jahr zuvor. Bei vier Prozent der Top-Manager war die Bonuszahlung identisch, bei 37 Prozent geringer im Vergleich zum Vorjahr. 2014 profitierten nur rund die Hälfte (49 Prozent) der Vorstände von einer Steigerung bei der kurzfristigen variablen Vergütung.

Schweizer Unternehmen zahlen höchste Vorstandsgehälter

Unternehmen in der Schweiz zahlen ihren Top-Managern nach wie vor am meisten. Danach verdienten Vorstände am besten in Großbritannien, Russland und Spanien. Deutschland belegt beim Vergleich von Vorständen in Europa hinter Österreich Platz sechs. Nimmt man jedoch zum Festgehalt neben den kurzfristigen auch die langfristigen Boni hinzu, verändert sich das Bild: Deutschland belegt in diesem Vergleich hinter Großbritannien und der Schweiz Platz drei.

Langfristige Boni erfreuen sich in immer mehr Ländern Europas einer wachsenden Beliebtheit. In Großbritannien und der Schweiz machen sie mit 39 Prozent und 36 Prozent bereits den größten Anteil an der Vorstandsvergütung aus. In Deutschland liegen sie mit 32 Prozent noch knapp hinter dem Grundgehalt (35 Prozent) und kurzfristigen Boni (33 Prozent).

„Top-Manager verdienen in Deutschland im Allgemeinen nach wie vor etwas weniger als in einigen anderen Ländern in Europa und weitaus weniger als ihre Kollegen in den USA“, sagt Vergütungsexperte William Eggers.

Größtes Gehaltsplus bei Personalvorständen

Das größte Gehaltsplus verzeichneten die Personalvorstände: Während ihr Grundgehalt im Mittel um 2,8 Prozent stieg, konnten sie bei der Gesamtvergütung sogar ein Plus von 6,6 Prozent erreichen. 2014 hatten sie lediglich eine Gehaltssteigerung von 0,9 Prozent erreicht.

Die Gesamtvergütung der Vorstandsvorsitzenden erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent (2014: 1,2 Prozent). Ihr Grundgehalt stieg lediglich um 1,2 Prozent. Auch die COOs und die CFOs in Europa erhielten aufgrund ihrer hohen Boni deutlich mehr als im Jahr zuvor. Ihre Bezüge stiegen im vergangenen Jahr um 3,6 Prozent und 3,2 Prozent.

Medienunternehmen zahlen am meisten

Am besten verdienten Top-Manager im vergangenen Jahr in der Medienbranche. Dahinter folgen beim Vergleich der Gesamtvergütung die Vorstände von Pharmaunternehmen und der Automobilindustrie. Die Boni-Deckelungen bei Banken und Finanzunternehmen führten dazu, dass Top-Manager dieser Branche nun beim Gehalt unter dem europäischen Durchschnitt aller Branchen liegen. Auf den letzten Plätzen bei der Gesamtvergütung liegen die Transportunternehmen und Energieversorger.