Skip to main content
Ad
© Carsten Reisinger - Fotolia.com

US-Wahlkampf 2016: Was dies für deutsche Auswanderer bedeutet

Am 8. November 2016 ist es wieder so weit. Die US-Amerikanerinnen und Amerikaner wählen zum 58. Mal einen neuen Präsidenten und auch die eingewanderten Deutschen sind zur Stimmenabgabe aufgerufen. Diese Wahl findet nicht direkt statt, sondern erfolgt über die Bestimmung von Wahlmännern, die die Stimme für die jeweiligen Kandidaten auf die Position des Präsidenten und die des Vizepräsidenten abgeben. Diese Prozedur nimmt etwas Zeit in Anspruch und sorgt dafür, dass die eigentliche Präsidentenwahl am 18. Dezember 2016 stattfindet, bei der Barack Obama nach seiner zweiten Amtszeit nicht mehr antreten kann.

Die US-Präsidentschaftswahlen interessieren auch die Deutschen sehr. Bei der letzten Wahl im Jahr 2012 war es mehr als die Hälfte der Bundesbürger, die den Wahlkampf ernsthaft verfolgten. 28 Prozent gaben damals an, sich zumindest etwas mit dem Politikgeschäft im fernen Amerika auseinanderzusetzen. Desinteresse zeigte hingegen nur jeder Fünfte.


Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Ein Kandidat der Republikaner, der wegen umstrittener Äußerungen regelmäßig für Schlagzeilen sorgt, ist Wirtschafts-Tycoon Donald Trump. Der 69-jährige Milliardär, der einen Großteil seines Vermögens im Immobilien- und Entertainmentgeschäft verdiente, mittlerweile nicht nur in seiner Heimat zu einem festen Bestandteil der Nachrichten geworden, sondern auch in Deutschland wird die Figur des vorlauten Milliardärs in den Zeitungen und anderen diversen Informationsportalen diskutiert. Wichtig ist vor allem die Frage nach den möglichen Änderungen, die die Bürgerinnen und Bürger in Amerika erfahren würden, wenn Trump die Wahl für sich entscheiden könnte.

Trump-Wahl hätte Konsequenzen für deutsche Unternehmer in den USA

Auch für zahlreiche deutsche Auswanderer in den USA dürfte es von hoher Relevanz sein, ob Trump eine reelle Chance hat, sich durchzusetzen. Denn insbesondere für Selbstständige und Unternehmensgründer in den USA ist die Wirtschaftspolitik ein bedeutendes Thema im Wahlkampf. Trump kündigte bereits an, die Auslagerung von Jobs in das Ausland mit einer Strafsteuer von etwa 20 Prozentpunkten zu belegen. Ähnlich verhält es sich mit dem Import von Waren aus China: Diese Waren sollen etwa mit bis zu 25 Prozent zusätzlich besteuert werden. Eine Preiserhöhung, die im Endeffekt den Geldbeutel des Endverbrauchers belastet.

Im Bereich der Sozial- und Gesundheitspolitik soll sich ebenfalls einiges ändern. So spricht Trump davon, die inzwischen bei den amerikanischen Bürgerinnen und Bürgern inzwischen etablierte Obamacare (die staatliche Krankenversicherungspflicht, die jedem US-Bürger den Zugang zu Gesundheitseinrichtungen ermöglicht) abzuschaffen und durch ein wettbewerbsorientiertes Krankenversicherungssystem zu ersetzen.

Gerade für die Deutschen, die aus der Heimat eine gesetzliche Krankenversicherung gewöhnt sind und nach Amerika auswanderten, müssen sich im Falle eines Sieges von Donald Trump auf einige Änderungen einstellen.

Zwar sorgen solche und ähnliche Aussagen auch bei den übrigen US-Bürgern stets für viel Medienaufmerksamkeit, machen den Multi-Milliardär gleichzeitig auch schwer oder gar nicht wählbar. Dies spiegelt sich auch in seinen Erfolgsaussichten wider. Bei den Buchmachern und in Umfragen liegt er deshalb schon klar hinter der Favoritin auf das Amt, der ehemaligen First Lady Hillary Clinton.

Zusammenfassend wird also das Rennen um das US-Präsidentenamt mit Sicherheit alles andere als langweilig werden. Trotz einiger Faux-Pas wagt es aber niemand einen Niedergang Trumps vorauszusagen, denn zu oft schon hat das Stehaufmännchen den konventionellen wirtschaftlichen und politischen Weisheiten in der Vergangenheit bereits getrotzt.