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China: Betrugsfälle bei Erstgeschäften und Überweisungen

Die meisten Anfragen aus China sind seriös, aber hin und wieder berichten Firmen von Betrugsfällen in China beziehungsweise von chinesischen Scheinfirmen. So gaben chinesische Unternehmen an, größere Bestellungen von Waren ausländischer Unternehmen ordern zu wollen. In manchen Fällen kam es auch zum Abschluss von Kaufverträgen. Nach der getätigten Lieferung der Ware nach China stellte sich jedoch heraus, dass die chinesische Partnerfirma gar nicht existiert und auch nie vorhatte, die Kosten für die Ware zu übernehmen beziehungsweise die im Vorhinein vereinbarten Anzahlungen nie erfolgten. Daher ist es unbedingt empfehlenswert, bei Geschäften mit neuen Partnern eine Bonitätsauskunft einzuholen. Dies gilt natürlich nicht nur im Falle von China.

Falsche Kontoinformationen von Lieferanten

Zudem häufen sich seit geraumer Zeit bei den Büros der Außenhandelskammern (AHK) in China Anfragen deutscher Unternehmen bezüglich falscher Kontoinformationen von Lieferanten. Es scheint sich dabei um Hackerangriffe zu handeln, die per E-Mail gestellte Zahlungsanforderungen des chinesischen Lieferanten abfangen und diese dann abgeändert mit gefälschten Kontoinformationen an den Käufer weiterleiten. Weitere Informationen dazu und eine Checkliste enthält ein aktueller Warnhinweis der AHK Hongkong.

So machte beispielsweise ein deutsches Unternehmen eine Bestellung bei einem südchinesischen Schmucklieferanten mit Firmensitz in Hongkong und erhielt aber die Kontodaten eines komplett anderen Besitzers, auf dessen Konto der Rechnungsbetrag dann fälschlich überwiesen wurde. Erst später wurde der Fehler bemerkt, als die Hongkonger Firma beim deutschen Käufer wegen der noch ausstehenden Zahlung anfragte.

Folgendes sollten Unternehmen die in China Geschäfte machen, beachten und prüfen:

  • Stammt die Zahlungsforderung von derselben E-Mail Adresse, mit der auch vorher bereits Kontakt bestand?
  •  Selbst wenn dies der Fall ist, sollte besonders Vorsicht geboten sein, falls der Kontakt ohne SSL-E-Mail Verschlüsselung läuft, was häufig bei kostenlosen E-Mail-Anbietern wie Yahoo, Hotmail, 163.com, Sohu.com und anderen der Fall ist.
  • Stimmen der Name des Kontoinhabers und der Ort des Bankkontos mit den ursprünglich übermittelten Kontakt- und Kontodaten des Lieferanten überein? Es sollten niemals Überweisungen an Privatkonten erfolgen.
  •  Ist der Schreibstil der E-Mail auffällig anders?
  • Deckt sich die (Pro forma)-Rechnung mit den der von der Firma verwandten Schriftart, dem Stil und der Kontaktadresse?
  • Im Zweifelsfall sollten unbedingt der Eingang und Details der Rechnung vom Lieferanten telefonisch noch einmal bestätigt werden.

Unternehmen, die bereits eine Zahlung an ein falsches Konto getätigt haben, sollten umgehend ihre Bank kontaktieren. Sofern die Überweisung noch nicht auf der Gegenseite gebucht wurde, lässt sich die Transaktion oft noch abbrechen. Die Bank in China oder Hongkong kann leider selten in solchen Fällen helfen. Falls es für einen Abbruch der Transaktion schon zu spät ist, können Betroffene nur noch über eine Strafanzeige bei den örtlichen Behörden etwas erreichen.

Quelle: IHK Köln International

Foto: fotolia © Huebi