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Philippinische Pflegekräfte in Deutschland: Abkommen unterzeichnet

Ausgebildete Pflegekräfte sind in Deutschland knapp. Aktuell gibt es etwa 10.000 offene Stellen für Altenpflegerinnen und Altenpfleger. Um den Bedarf zu decken, ist am 19. März in Manila (Philippinen) eine Vermittlungsabsprache zwischen der Zentrale für Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit und der Arbeitsverwaltung der Philippinen unterzeichnet worden. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass philippinische Pflegekräfte in Deutschland arbeiten können. Entsprechende Absprachen gab es bisher nur mit den Arbeitsverwaltungen von Kroatien und mit Serbien.

Die Vereinbarung orientiert sich am Verhaltenskodex der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dieser sieht vor, dass eine länderübergreifende Anwerbung von Gesundheitspersonal nur erfolgen soll, wenn im Ausgangsland kein Fachkräftemangel besteht. Um die philippinischen Pflegekräfte auf ihre Arbeit in Deutschland vorzubereiten, erhalten sie in ihrem Heimatland eine sprachliche und kulturelle Schulung. In Deutschland werden sie dann zu denselben Vertragskonditionen beschäftigt wie deutsche Pflegekräfte.

Angesichts des Fachkräfteengpasses hatten sich Bund, Länder und Verbände mit der am 13. Dezember 2012 vereinbarten Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege auf ein umfangreiches Maßnahmenpaket in insgesamt zehn Handlungsfeldern zur Fachkräftesicherung in der Altenpflege verständigt. Hierzu gehören neben einer stärkeren Erschließung des inländischen Ausbildungs- und Qualifizierungspotenzials auch die qualifizierte Zuwanderung aus Drittstaaten auf Basis von Vermittlungsabsprachen.

Philippinische Pflegekräfte sind gut ausgebildet

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) begrüßt das Abkommen ausdrücklich. Dem bpa zufolge verfügen die Philippinen über eine traditionell gute Krankenpflegeausbildung, die sich international in vielen Ländern bewährt hat, darunter auch in Deutschland in den 60er und 70er Jahren. Daran müsse angeknüpft werden, fordert der Verband.

Bpa-Präsident Meurer fordert deshalb: „Wenn jetzt die ersten philippinischen Pflegefachkräfte hier arbeiten möchten, darf es nicht dazu kommen, dass diese Fachkräfte von den Anerkennungsbehörden in den Bundesländern vor unüberwindbare Hürden bei der Berufsanerkennung gestellt werden.“

Weiter müsse von Deutschland ein klares Willkommenssignal ausgehen. Insbesondere seien verlässliche Unterstützungsangebote notwendig, um die deutsche Sprache erlernen zu können.

Weitere Informationen: Zentrale für Auslands- und Fachvermittlung (ZAV): www.zav.de und www.bpa.de

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